Carl Friedrich Ludwig Mathies wurde am 13. September 1820 in Visselhövede (im damaligen Königreich Hannover) als Sohn des Kaufmanns Friedrich August Mathies (1790–1870) und der Anna Maria Sophia geb. Pape (1795–1865) geboren und verstarb am 13. März 1895 in Gotha.
Er erlernte 1835–1838 die Kaufmannschaft in Stade, war 1838–1842 Commis in Harburg (seit 1937 Hamburg-Harburg), gründete 1842 in Harburg ein Speditionsgeschäft. 1847 trat er aus diesem aus und wurde Güter-Expedient bei der Königlich Hannoverschen Eisenbahn in Hannover, 1854 Eisenbahn-Güterverwalter, 1855 trat er bei der Eisenbahn aus.
1856 wurde er Generalagent der Gothaer Feuerversicherungsbank für Deutschland in Hannover, gründete daneben eine Kommissions- und Speditionsfirma. 1863 wurde er als Buchhalter zum Mitglied der Administration der Gothaer Feuerversicherungsbank gewählt (1882 Titel „Direktor“) und zog nach Gotha – laut Adressbuch 1890/91 war er wohnhaft in der Auguststr. (jetzt Huttenstraße) 2, im jetzigen „Knevelshaus“.
1887 wurde er zum Generaldirektor ernannt, 1888 nahm er seinen Abschied.
Sitz der Direktion der Feuerversicherungsbank war das Gebäude Bahnhofstr. 12, errichtet 1872–1874 nach Entwurf von Ludwig Bohnstedt (jetzt Teil der Steuerschule).
1868–1882 war Carl Mathies d. Ä. Mitglied der Direktion der Thüringischen Eisenbahn- Gesellschaft, seit deren Verstaatlichung Mitglied des Bezirkseisenbahnrats in Erfurt.
1861–1863 und 1865–1889 war er Kaiserlich brasilianischer Vizekonsul in Hannover, hernach Konsul in Gotha.
1854 erhielt er den portugiesischen Christusorden (auf dem Gemälde am Halsband sichtbar), 1866 das Ritterkreuz 2. und 1. Klasse des hannoverschen Ernst-August-Ordens, 1881 das Ritterkreuz 1. Klasse des Ernestinischen Hausordens, 1889 den brasilianischen Rosenorden und das Komturkreuz 2. Klasse des Ernestinischen Hausordens.
1869 war er 1. Aufseher, seit 1874 deputierter Meister vom Stuhl der Freimaurerloge „Ernst zum Kompaß“ in Gotha.
Am 24. April 1848 heiratete er in Harburg Louise Juliane Magdalene geb. Berkefeld (1825–1902), Tochter des Kämmerers und Stadtgerichtsprokurators Johann Georg Heinrich Berkefeld und der Bernhardine Wilhelmine Magdalene geb. Deyke in Harburg.
Kinder:
1) Carl Georg Ludwig Mathies (1849–1906), Mitarbeiter und Teilhaber in der Reederei seines Onkels Ludwig Friedrich Mathies in Hamburg, hamburgisches Bürgerrecht 1879, Inhaber verschiedener Ehrenämter der Freien und Hansestadt Hamburg, 1904 Senator.
1891–1904 Herzoglich Sachsen-Coburg-Gothaischer Konsul in Hamburg. Er war verheiratet seit 1873 mit Agnes Maria Henneberg, Tochter des Fabrikbesitzers Siegmund Henneberg in Gotha und der Clotilde Caroline Perthes.
2) Helene Anna Wilhelmine Mathies (geb. 1850), wohnhaft in Gotha
3) Cuno Georg Victor Mathies (geb. 1851)
4) Ernst Georg Victor (1853–1854)
Angaben i. w. nach: Deutsches Geschlechterbuch, Band 44 (=Hamburger Geschlechterbuch, Band 6). Görlitz 1923. S. 221–234
© Dr. Uwe Jens Wandel (2010)