Wilhelm von Braun (1790 — 1872)

Wil­helm Braun wur­de als Sohn des Förs­ters von Üttero­da am !. Okto­ber 1790 in Thal bei Ruh­la gebo­ren. Er durch­lief rasch das Gym­na­si­um in Gotha und stu­dier­te anschlie­ßend in Jena und Göt­tin­gen Kame­ral­wis­sen­schaf­ten (Buch­füh­rung).

Von Her­zog August von Sach­­sen-Gotha bekam er die finan­zi­el­len Mit­tel zu einer grö­ße­ren Rei­se durch Öster­reich, die Schweiz und Ita­li­en. Mit umfang­rei­chen Kennt­nis­sen und Erfah­run­gen, beson­ders in der Geo­gno­sie (Leh­re von der Struk­tur und dem Bau der fes­ten Erd­krus­te), kehr­te er nach Gotha zurück und wur­de Kam­­mer-Asses­­sor. Am 24. Mai 1818 hei­ra­tet er.

Im Herbst 1830 über­nahm Wil­helm Braun das Prä­si­di­um der Kam­mer zu Anhalt-Bern­­burg und wur­de Bern­bur­gi­scher wirk­li­cher Geheim­rath und Staats­mi­nis­ter. Das Berg‑, Hüt­­ten- und Forst­we­sen und die Land­wirt­schaft erfuhr im Bern­bur­ger Land durch sei­ne Anre­gun­gen eine völ­li­ge Neu­ord­nung. Auf­grund sei­ner Ver­diens­te wur­de er geadelt und Ehren­bür­ger der Stadt Bern­burg. Im Jahr 1848 trat er als Staats­mi­nis­ter in das neu gebil­de­te Minis­te­ri­um, wo er aber kein Jahr ver­blieb. Danach ging er in den Ruhe­stand und wid­me­te sich der Wis­sen­schaft. Er galt als gro­ßer Freund und För­de­rer der Geo­lo­gie und Mineralogie.

Wil­helm Hai­din­ger benann­te 1828 den Brau­nit, ein Man­gan­oxid von Oeh­ren­stock und Elgersburg/Ilmenau nach Wil­helm von Braun, der das Unter­su­chungs­ma­te­ri­al zur Ver­fü­gung stellte.

Wil­helm von Braun gehört zu den Sie­ben Wei­sen der Gotha­er Ver­si­che­rungs­ge­schich­te und war ein enger Ver­trau­ter von Arnol­di. Er starb am 6. Febru­ar 1872 in Gotha.

Wei­ter­füh­ren­de Literatur:

Beck, August: Wil­helm von Braun. In: All­ge­mei­ne Deut­sche Bio­gra­phie (ADB). Band 3. Dun­cker & Hum­blot, Leip­zig 1876

© Die­ter Schna­bel, Gotha (2010)